Was ist Grünspan? – Die 3 Arten von Grünspan im Blick

Echter Grünspan entsteht durch Korrosion auf Objekten aus Kupfer oder Messing, weshalb von Grünspan auch nur Kupfer- und Messinggegenstände betroffen sind. Die wissenschaftliche Bezeichnung Kupfer(III)-acetet bzw. Kupferacetat ist deshalb sehr zutreffend.

Bei Grünspan handelt es sich im Grunde genommen um das Kupfersalz der Essigsäure, das sich auf Kupfer- und Messingoberflächen als dunkelgrüne Kristalle bemerkbar macht. Dieser leicht giftige Kupferrost entsteht, wenn Kupfer mit Essig in Berührung kommt.

Gruenspan auf dem Dach
Das einstige Kupferrot ist über die Jahre einem satten Türkiston gewichen. Bei Gebäuden ist diese Wirkung durchaus gewollt und kann auch beschleunigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Falscher Grünspan

Was ebenfalls umgangssprachlich als Grünspan bezeichnet wird, aber eigentlich keiner ist, ist eine dünne grüne Schicht, auch materialeigene Patina genannt. Sie kommt mit zunehmendem Alter der betroffenen Oberfläche. Der konstante Kontakt der Metalle mit Luft und der darin enthaltenden Stoffe (z. B. Chlor) bewirkt, dass eine chemische Reaktion stattfindet und die Metalle sich grünlich verfärben. Farblich gibt es kaum einen Unterschied zwischen echtem Grünspan und Patina, dafür jedoch chemisch: Patina ist im Gegensatz zu echtem Grünspan nicht wasserlöslich. Greifen Sie zu einem feuchten Tuch und reiben Sie kräftig über die verfärbte Stelle. Lässt sich ein wenig davon entfernen, handelt es sich um Grünspan. Ansonsten handelt es sich um altersbedingte Patina.

Andere Grünverfärbungen auf Holz (z. B. Gartenmöbel), Steinen (z. B. Treppen) oder Kunststoff (z. B. Spielzeug) sind dagegen in Wirklichkeit Moose, Algen oder Flechten. Sie entstehen vor allem in schattigen, feuchten Umgebungen.

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Grünspan beim Kochen

Gerade beim Kochen sollten Sie vorsichtig sein, nämlich dann, wenn Sie mit einem Kupfertopf kochen. Meiden Sie es, darin salzhaltige Gerichte zu kochen und lassen Sie den Topf nach dem Kochen nicht lange mit fertig gekochten Gerichten stehen. Auch die Reinigung mit Essig sollten Sie tunlichst unterlassen. Sowohl Salz als auch Essig reagieren schließlich mit Kupfer und fördern so aktiv die Bildung von Grünspan.

Reinigen Sie Ihr Kupfergeschirr stattdessen nach dem Kochen gründlich mit einem weichen Lappen, um einer Bildung von Grünspan vorzubeugen. Tipps, wie Sie bereits vorhandenen Grünspan entfernen können, erhalten Sie in unserem Ratgeber Grünspan entfernen.

Gruenspan-giftig
Kupfertöpfe müssen besonders schonend und gründlich gereinigt werden – Stahlschwämme sind hierbei ein No-Go.

Ist Grünspan giftig?

Ja, echter Grünspan ist giftig. Bei Kontakt über die Haut allerdings nur dann, wenn das über einen Zeitraum von mehreren Wochen geschieht. Da diese Situation im Alltag kaum vorkommt, ist Grünspan erst einmal ungefährlich. Trotzdem ist es empfehlenswert, wenn Sie Ihre Haut bei der Arbeit mit Grünspan schützen, z. B. mit Handschuhen, da es zu Hautreizungen kommen kann. Vergessen Sie nicht, am Ende Ihre Hände zu waschen, da ein versehentlicher Kontakt mit den Schleimhäuten vermieden werden sollte.

Der äußere Kontakt ist also relativ unproblematisch, doch von der Einnahme (auch vom Ablecken) ist abzuraten. Beim versehentlichen Verschlucken von Grünspan sollte der Mund gründlich ausgespült und ein Glas Wasser zur Verdünnung des Kupfer(III)-acetet getrunken werden. Suchen Sie einen Arzt auf, falls Sie größere Mengen Grünspan eingenommen haben. In jedem Fall sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Grünspan in Ihr Auge gelangt ist. Spülen Sie außerdem Ihr Auge direkt nach der Kontaktaufnahme gründlich mit Wasser aus.

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