Wespen vertreiben – Alle Mittel im Blick

Einzelne Wespen lassen sich mit Hausmitteln vertreiben, doch bei einem ungünstig platzierten Wespennest reicht das häufig nicht aus und die Wespen können überhandnehmen. Erfahren Sie hier, wie Sie Wespen in jedem Fall wieder loswerden.

Wespen-bekaempfen

Steckbrief Wespe

  • Über 60 Wespenarten
  • Die bekanntesten Arten sind: Gemeine Wespe, Deutsche Wespe, Hornisse, Waldwespe, Feldwespe, Erdwespe
  • Körperlänge: 11 bis 20 cm
  • Lebenserwartung: max. 3 Wochen (Arbeiterinnen und Drohnen), max. 1 Jahr (Königinnen)
  • Nahrungsweise: Nektar, Obst, Insekten, aber auch Fleisch und Süßspeisen
  • Nachkommen: Täglich bis zu 40 Eier
  • Winterruhe: Oktober bis März / April

Sofort Hilfe gegen Wespen

Die lang ersehnte Grillparty steht an und Sie wollen von vornherein eine Wespeninvasion vermeiden? Dann sollten Sie die folgenden Tipps beachten:

  • Mit Düften Wespen vertreiben: Ätherische Öle wie Nelkenöl oder Teebaumöl auf einem Stück Stoff oder in einer Schale vertreiben Wespen. Haben Sie einen Topf mit Basilikum oder Tomaten? Dann stellen Sie ihn in der Nähe auf, denn auch diese Düfte mögen Wespen – Mücken und Fliegen ebenso – nicht. Halbierte Knoblauchzehen wirken ebenfalls abschreckend, genauso wie der Geruch von Kupfermünzen. Letztere müssen Sie zwischen Ihren Händen reiben und anschließend über einen Tisch verteilen.
  • Ebenso gut wirkt eine feuerfeste Schale oder ein ungenutzter alter Kochtopf gefüllt mit Kaffeepulver oder Kaffeebohnen. Zünden Sie den Kaffee an, damit Kaffeequalm entsteht. Achten Sie darauf, dass hierbei natürlich Hitze entsteht, weshalb auch der Untergrund hitzebeständig sein sollte. Außerdem sollten sich weder Haustiere noch Kinder versehentlich verletzen können. Und auch beim Säubern sollten Sie darauf achten, sich nicht an der Platte oder der Glut zu verbrennen.
  • Wem das zu umständlich ist, kann aber auch zu Räucherstäbchen greifen.
  • Besonders schön und gleichzeitig wirkungsvoll sind Duftkerzen mit ätherischen Ölen. Achten Sie aber auf Ihre Sicherheit und lassen Sie offenes Feuer nicht unbeaufsichtigt.
  • Decken Sie Lebensmittel ab und entsorgen Sie Essensreste und Müll zeitnah.
  • Süße Getränke und Bier nicht offenstehen lassen! Vor jedem Schluck darauf achten, dass keine Wespe im Glas ist.
  • Bunte Kleidung meiden, denn diese zieht Wespen an.
  • Meiden Sie auch Haarsprays, Parfüms, Hautcremes etc.
  • Fallobst und reifes Obst aus dem Garten entfernen.

Inhaltsverzeichnis

Wespennest verhindern

Aber auch ein Nestbau lässt sich verhindern, indem Sie etwaige Öffnungen, z. B. im Mauerwerk oder in Rollkästen, schließen. Fliegengitter bzw. Insektenschutzgitter sind ebenfalls gut geeignet, Wespen von Nestbau abzuhalten.

Sind Sie Befürworter von besonders natürlichen Mitteln und Ihr Wespenproblem befindet sich im Garten, dann sollten Sie ein Hornissennest in Erwägung ziehen. Wespen stehen nämlich auf dem Speiseplan von Hornissen, weshalb sich Wespen vor ihnen in Acht nehmen und ihre Nähe meiden. Im Gegensatz zu Wespen stören Hornissen Sie auch nicht beim Essen, denn mit menschlichen Speisen können sie nichts anfangen. Spezielle Hornissenkästen gibt es frei im Handel zu kaufen, alternativ kann auch ein Vogelhäuschen mit zwei bis drei kleinen münzgroßen Löchern im Boden aufgehängt werden. Mit etwas Glück ziehen bald Hornissen ein und patrouillieren ihren Garten.

Wespennester entfernen – Naturschutz beachten!

Ein Wespennest über dem Balkon oder neben der Terrasse kann den ein oder anderen schnell daran hindern, sich bei schönem Wetter im Freien aufhalten zu wollen. Auch ein Wespennest im Dachboden, in der Garage oder im Gartenschuppen ist häufig unerwünscht. Leider ist dies kein Grund, gleich selbst das Wespennest zu entfernen, denn dazu sind Privatpersonen nicht berechtigt. Wespen stehen nämlich unter Naturschutz, weshalb auch die Wespennestentfernung erst einmal untersagt ist.

Nach §39 Abs.1 Nr.1 BNatSchG ist es verboten, Tiere mutwillig und ohne vernünftigen Grund aufzuregen, einzufangen, zu verletzen oder zu töten. Verstöße werden deshalb mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 50.000 Euro geahndet. Die genaue Höhe hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Bei sehr seltenen Wespenarten kann eine Entfernung des Nestes sogar den Artenschutz verletzen, was mit besonders hohen Bußgeldern einhergeht.

Gute Nachricht: Töten Sie in Notwehr eine einzelne Wespe – auch eine, die unter Artenschutz steht –, wird dafür in aller Regel kein Bußgeld verhängt.

Wespennest
Ein Wespennest wird nur einmal besetzt. Stirbt die Königin und somit auch das Volk, bleibt das Nest danach leer.

Trotzdem bedeutet das nicht, dass Sie gar keine Optionen haben. Ein guter Grund, warum das Nest dennoch entfernt werden sollte, ist z. B. eine Allergie, kleine Kinder im Haus oder Haustiere, die durch Wespen bedroht werden. Selbst Wespen, die eigentlich unter Artenschutz stehen, dürfen bei diesen vernünftigen Gründen ggf. entfernt und umgesiedelt werden.

Allerdings auch in solchen Fällen erst nach einer Begutachtung durch den Fachmann und das ausschließlich durch diesen. Nicht nur das Gesetz will es so, sondern auch die Vernunft, denn eine unsachgemäße Entfernung des Wespennestes kann äußerst gefährlich sein. Nicht wenige Menschen sind bei dem Versuch, ein Wespennest zu entfernen, an den Folgen von Wespenstichen gestorben. Wie viel Sie die professionelle Entfernung des Wespennestes kostet, erfahren Sie in unserem Preisvergleich Schädlingsbekämpfung Kosten.

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Leeres Wespennest – Entfernung möglich, aber…

Die beste Zeit für eine Entfernung ist zwischen November und März, denn in dieser Zeit ist das Wespennest leer. Bis auf junge befruchtete Königinnen, die als einzige ihrer Art überwintern und im neuen Jahr ein neues Nest errichten, sind gesamte Wespenvolk nach den ersten kalten Nächten verstorben. Sollten über mehrere Tage am Stück keine Wespen mehr in der Nähe des Nests gesichtet werden, ist dies ein gutes Anzeichen für ein leeres Wespennest. Ein solches Nest darf theoretisch von ihnen abgeschnitten und entfernt werden.

Möchten Sie es entfernen, sollten Sie darauf achten, es komplett zu entfernen. Spachteln, Bürsten und ein Staubsauger helfen bei der restlosen Entfernung. Zudem sollten Sie eine feuchte Reinigung mit einem Hygienereiniger vornehmen, um den Geruch des alten Wespenvolks zu beseitigen. Überlegen Sie sich außerdem, ob die Stelle mit etwas anderem belegt werden kann, z. B. einem hängenden Blumentopf. Noch besser sind natürlich Objekte, die für Wespen unangenehme Gerüche verströmen (siehe Sofort Hilfe).

Allerdings sollten Sie sich das Entfernen des Wespennestes gut überlegen. Eine Königin wird ein altes Nest kein zweites Mal für ihre Zwecke benutzen, doch sollte an der alten Stelle das Nest fehlen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eine andere Königin diesen Platz erneut auswählen und einen Wespenstaat gründen wird.

Ein weiterer guter Grund, das Wespennest zu dulden: über den Winter kann es anderen Insekten, darunter auch nützlichen Insekten, als Schutz dienen. Sollte das Nest Sie also optisch nicht weiter stören, sollten Sie es lieber an Ort und Stelle lassen, um einen Neubau allein schon aus Platzgründen zu vermeiden.

Wespenstich behandeln

Wespenstich
Eine Wespe sollte nicht geschlagen werden, denn dann sticht sie erst recht zu. Streifen Sie sie lieber langsam ab oder schütteln sie das Körperteil.

Ein einzelner Wespenstich ist zwar schmerzhaft, aber für die meisten Menschen ohne Allergie ungefährlich. Daher sollten Sie zunächst ruhig bleiben und die betreffende Stelle kühlen, um den Juckreiz zu lindern und eine Schwellung zu verhindern. Dazu eignet sich z. B. ein Kühlpack oder spezielles Gel für Insektenstiche. Eine Zwiebelhälfte oder mit Zucker vermischter Speichel eignen sich ebenfalls. Zur Desinfektion reichen Wasser und Seife. Bei einem Stich in der Mundhöhle bieten sich Eiswürfel an, allerdings sollten Sie im Anschluss darauf einen Arzt aufsuchen.

Saugen Sie das Wespengiftgift nicht mit dem Mund aus, da das Gift sonst nur in Ihren restlichen Körper gelangt. Besser geeignet sind Insektengiftentferner, auch Saugstempel genannt. Sie erinnern an Spritzen und funktionieren ähnlich.

Sollten Sie allerdings feststellen, dass Ihre Haut mit einem Hautausschlag reagiert oder sollten Sie plötzlich an Atemnot leiden, kann es sich um eine allergische Reaktion handeln. Fieber, Erbrechen, starke Schwellungen und andere ungewöhnliche körperliche Reaktionen (auch in den Tagen danach) sollten ebenfalls ernst genommen werden. Suchen Sie dann schnellstmöglich einen Arzt auf.

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